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Buchmesse in Berlin: Aktionswoche 11. – 18.10.2020

12.10.202019:30 Uhr bis 21:00 Uhr

Zwei deutsche Architekten-Leben

Björn Rosen, Verlagsleiter von DOM Publishers,

dem Preisträger des Deutschen Verlagspreises 2020, stellt vor:

Rudolf Hamburger & Rudolf Wolters

Der eine Spion der Roten Armee, der andere enger Mitarbeiter von Albert Speer: zwei Biographien beleuchten ihr Leben und Wirken.

Während der eine im Ausland für den Geheimdienst der Roten Armee (GRU) arbeitete, machte der andere im nationalsozialistischen Deutschland Karriere: Die Biografien der Architekten Rudolf Hamburger und Rudolf Wolters könnten unterschiedlicher kaum sein. Zwei neue Titel in unserer Grundlagen-Reihe beleuchten ihr Leben und Wirken.

 

Rudolf Hamburger (1903–1980), der in den Zwanzigerjahren bei Hans Poelzig studierte, wanderte 1930 infolge der Weltwirtschaftskrise nach China aus. Als Architekt begabt, brachte er die Ideen des Neuen Bauens von Berlin nach Shanghai, wo er bemerkenswerte Bauten realisierte. Er kann als einer der Wegbereiter der Moderne in China gelten. Weniger erfolgreich verlief seine eher unfreiwillige Karriere als Geheimagent für die Sowjetunion: Er geriet in die Spionage-Netzwerke der Chinesen, Briten, Amerikaner und wurde schließlich in sowjetischen Arbeitslagern gequält. In der DDR wirkte Hamburger später vor allem beim Aufbau der "zweiten sozialistischen Stadt" Hoyerswerda mit. Von diesem filmreifen Leben erzählt der Architekturhistoriker und China-Spezialist Eduard Kögel in Architekt im Widerstand. Rudolf Hamburger im Netzwerk der Geheimdienste.

 

Rudolf Wolters (1903–1983) war ein Zeitgenosse Hamburgers. Doch seine Biografie verlief geradezu komplementär. Zunächst ideologisch unvoreingenommen, verbrachte er seine ersten Berufsjahre in der Sowjetunion. In den Folgejahren wurde er zum engsten Mitarbeiter von Albert Speer. Jörn Düwel und Niels Gutschow haben zum ersten Lebensabschnitt von Wolters bereits zwei Bücher veröffentlicht: Neue Städte für Stalin und Baukunst und Nationalsozialismus. Nun erscheint der letzte Band ihrer Trilogie: Rudolf Wolters. Architekt und Städtebauer in Westdeutschland 1945 bis 1978. Nach dem Zweiten Weltkrieg entfaltete Wolters als Architekt ein beachtliches Werk – ohne sich von seiner nationalsozialistischen Gesinnung zu lösen.

small_761-0-hamburger_bild2.jpg Rudolf Hamburger (c) privat

small_portraet_wolters_etwa_1927.jpg Rudolf Wolters (c) DOM Publishers

Der Berliner Verlag DOM Publishers erhielt den Deutschen Verlagspreis 2020.

Palais der Kulturbrauerei

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Englische Broschur

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