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Im düstern Wald werden unsre Leiber hängen

Roman

Erschienen am 21.08.2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783960543343
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 20.8 x 12.5 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Sheyda Porroyas Tage sind gezählt. Sie sitzt im Todestrakt eines iranischen Gefängnisses - es ist das Jahr 1999, sie ist zwanzig Jahre jung. Ihre Erzählung, die zwischen Rückblicken auf ihre Kindheit und Jugend und dem barbarischen Alltag im Gefängnis hin- und herwechselt, ist voller Phantasie: Wachsen ihr wirklich Engelsflügel aus den Schulterblättern? Hat sie wirklich ihre Mutter getötet? Oder ist sie vielleicht wahnsinnig? Schon als Kind flüchtet sich Sheyda in eine Traum- und Wahnwelt und gewinnt in der repressiven Umgebung, in der sie aufwächst, immerhin eine Art Narrenfreiheit. Ungeliebte Tochter unglücklicher Eltern, Sonderling ohne Freunde und einzig zur grenzenlosen Liebe begabt, schafft sie sich ein Alter Ego ausgerechnet in Gestalt von Dantes betörender Beatrice. In berückend schöner, kraftvoller Sprache entfaltet Ava Farmehri eine Geschichte von Realitätsflucht, Unterdrückung und Isolation - makaber und magisch zugleich.

Autorenportrait

Ava Farmehri lebt in Kanada und schreibt unter Pseudonym. Sie ist im Nahen Osten aufgewachsen, umgeben von Buchern, Katzen und Krieg. Im dustern Wald werden unsre Leiber hängen ist ihr erster veröffentlichter Roman. Er war für den Internationalen Literaturpreis sowie für den LiBeraturpreis 2021 nominiert und stand auf Platz 1 der Litprom-Bestenliste Weltempfänger. Sonja Finck, geboren 1978 in Moers, studierte Literaturubersetzen in Dusseldorf und lebt in Berlin und Gatineau (Kanada). 2019 wude sie für ihr übersetzerisches Gesamtwerk mit dem Eugen-Helmlé-Preis ausgezeichnet, vor allem für ihre Übertragungen der Bücher von Annie Ernaux.

Leseprobe

Das Gute an einem Todesurteil ist, dass es die Dinge relativiert. In dieser Hinsicht ist es einer Nahtoderfahrung nicht unähnlich, auch wenn ich eine solche noch nie am eigenen Leib erfahren habe. Aber ich kenne alle möglichen Klischees von einem Licht und einem Tunnel und wie man in Gottes Hauptquartier entschwebt und von oben auf den eigenen leblosen Körper hinabblickt. Als ich auf mich selbst hinabblickte, sah ich Tränen in meinen Augen und meine wie zum Gebet aneinandergelegten Hände in Handschellen. Ich sah Tränen, die von den Zeitungen und von den Zuschauern vermutlich entweder als Krokodilstränen oder als Zeichen meiner aufrichtigen Reue gedeutet wurden, und eine Handhaltung, die man als flehend oder fatalistisch hätte beschreiben können. Eins möchte ich klarstellen: Meine Tränen waren Freudentränen.

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