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Weisheit - Wirrnis - Wahnsinn

Psychose als höhere Wahrheit, Gedanken 8

Erschienen am 15.10.2010, Auflage: 1/2010
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783938880371
Sprache: Deutsch
Umfang: 86 S.
Format (T/L/B): 1 x 19.6 x 10.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Andreas Kohls Textsammlung ist der Entwurf einer Philosophie der schizophrenen respektive schizoiden Psychose aus Sicht des Psychotikers selbst. Er greift zu vielfältigen Textformen - vom Essay über kleine Erzählungen bis zum kurzen pointierten Gedicht -, um dem Grundgedanken der Psychose als höherer Wahrheit Ausdruck zu verleihen. Dieser Grundgedanke wird dabei immer wieder in (ironischer) Selbstreflexion durchbrochen. Es zeigt sich, welche Entwicklung sein Denken im Verhältnis zu sich, seiner Krankheit und der äußeren Welt in mehr als zwanzigjähriger Psychoseerfahrung auch unter dem Einfluss von Therapie und Medikation genommen hat. Und ebenso wird deutlich, wie sein philosophisches Denken in beständiger Auseinandersetzung mit vielfältigen philosophischen Strömungen positiven wie negativen Einfluss auf die Erkrankung und Therapie nahm. Das Buch kann daher als ein passendes Gegenstück zu dem Projekt der Philosophie als Therapie betrachtet werden, wie es z.B. Martin Poltrum in seinem Buch Klinische Philosophie (Parodos 2010) entfaltet.

Autorenportrait

Andreas Kohl lebt in Schwerte/Ruhr und hat dort sowie in Dortmund als Buchhändler und und in Bibliotheken gearbeitet. In einer vom Katholizismus geprägten Familie aufgewachsen suchte er seit früher Jugend mithilfe des intensiven Studiums philosophischer und literarischer Texte (später auch mit Drogen) die Zumutungen und Verlockungen der Welt zu ergründen. Bereits im Vorfeld seiner ersten akuten Psychose brachte Kohl seine Erfahrungen und Gedanken in Gedichten und kleineren Erzählungen zum Ausdruck. Das Fortschreiten der Krankheit begleitete dann eine kontinuierliche schriftstellerische und philosophische Reflexion der gesteigerten, bildhaften Wahrnehmung, der sich stark beschleunigenden Gedankenprozesse und der Überempfindlichkeit bzw. empfundenen Durchlässigkeit gegenüber der Umwelt.