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Buchtipps

Penelope hat zwei Leben. Eines führt sie als Ärztin nach Aleppo, wo sie täglich mit Leid und Tod konfrontiert ist und eines fordert sie in Belgien als Ehefrau und Mutter einer pubertierenden Tochter. Die Schicksale aus den Kriegsgebieten und die Ernsthaftigkeit, mit welcher sie ihren Beruf ausübt, hindern sie daran, an ihrem Familienleben angemessen teilzuhaben. Den Kontrast dieser beiden Leben, die Verantwortung und die daraus resultierende Einsamkeit fängt Judith Vanistendael in zarten Aquarellzeichungen ein.

Lyrik ist Politik! Dies versuchte vor einigen Jahren Amanda Gorman einer Gruppe von Teenagern zu vermitteln. Nicht zuletzt mit ihrem Auftritt am 20.1.2021 zur Inauguration von Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten, hat sie diesen Satz nachdrücklich bewiesen. Als junge afroamerikanische Lyrikerin hat sie den Menschen mit ihren Zeilen in einer unwahrscheinlichen Weise Mut und Hoffnung gemacht. Zweisprachige kommentierte Ausgabe mit einem Vorwort von Oprah Winfrey.  

Julia Korbik widmet ihr neues Buch nach "Oh Simone!" erneut einer großen französischen Schriftstellerin: Françoise Sagan. Es geht um die Zeit, in der Sagan nach dem bahnbrechenden Erfolg ihres Roman "Bonjour Tristesse", in die Öffentlichkeit katapultiert wird und die Menschen ihr mit gerade einmal 18 Jahren ihren Stempel aufdrückten.

Gertrude Stein beschreibt aus der Sicht ihrer Freundin Alice B. Toklas das gemeinsame Leben in Paris von 1933-35. In ihrem Salon, der "besten Galerie Europas", tummelten sich die Künstler der damaligen Pariser Avantgarde. So ist dieses Buch eine Sammlung von Anekdoten und kuriosen Begebenheiten, die den Leser einmal mehr bedauern lassen, dies nicht miterleben zu können. Was fiktiv ist und was den Tatsachen entspricht, bleibt ungewiss - das Buch aber ist eine Chronik dieser Zeit, der Kunst und des freien Geistes.    

21. Mai 2021: !00. Geburstag Joseph Beuys. Die ultimative biografische Darstellung dieses Jahrhundert-Künstlers! Philip Ursprung begibt sich auf eine zeithistorische Reise zu 24 zentralen Beuys-Schauplätzen und bietet dabei einen umfassenden Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhang der Bundesrepublik Deutschland. Der Band enthält 116 Abbildungen. Der Autor ist Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich.  

Er gilt als der letzte lebende "Fassadenmaler" in Berlin: Seit sechs Jahrzehnten porträtiert Konrad Knebel auf unnachahmliche Weise Häuser und Straßenzüge in aller Welt, vornehmlich dokumentiert er mit seiner Kunst die Häuser und Straßenzüge im Prenzlauer Berg. Knut Elstermann hat Konrad Knebel in seinem Atelier besucht und ist den Geschichten nachgegangen, von denen der Ausnahmekünstler erzählte. Sein Buch zeigt in Wort und Bild eindrucksvoll, wie bedeutsam Konrad Knebel für die Bildende Kunst ist.

Anhand konkreter Fälle aus mehr als 3000 Jahren schildert Hermann Parzinger die Vernichtung von Kunstwerken und Kulturzerstörungen. Motive, Verläufe und Folgen werden von ihm umfassend erläutert. Die Zerstörung und Verwüstung snd dabei bewußte Handlungen, um dem Gegner Identität und Selbstbewußtsein zu nehmen. Die Aneignung von Kulturschätzen des Feindes geschieht auch mit der Absicht, daraus Geld zu machen. Das alles schildert Parzinger sehr anschaulich und verständlich anhand von Beispielen, wie die Zerstörung von Palmyra 2015 durch die Terrororganisation IS.

Auf der Grundlage von unzähligen unbekannten Quellen aus Europa und Afrika erzählt Bénédicte Savoy die Geschichte eines Kampfes um die Rückgabe afrikanischer Kultur- und Kunstgüter, der heute erneut aufflammt.. Afrikas Bemühungen um seine in der Kolonialzeit nach Europa verbrachte Kunst sind keineswegs neu. Schon bald nach 1960, als 18 ehemalige Kolonien die Unabhängigkeit erlangten, wurde von afrikanischen Intellektuellen, Politikern und Museumsleuten eine ungeheure Dynamik in Gang gesetzt.